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St. Clemens

St. Clemens im Ökumenischen Gemeindezentrum Nürnberg-Thon

Die Pfarrei St. Clemens liegt im Norden Nünbergs in Thon, zu ihr gehören die Gemeinden St. Hedwig und St. Thomas. Alle Einrichtungen der Kirchengemeinde, also die Kirche St. Clemens, das Pfarrhaus, das Gemeindebüro und die Gemeinderäume sind Teil des Ökumenischen Gemeindezentrums an der Cuxhavener Straße. 

Ökumenisches Gemeindezentrum

Das Ökumenische Gemeindezentrum befindet sich in der Cuxhavener Str. 52-60 und bildet seit seiner Errichtung ab 1984 die seelsorgerische Mitte von Thon.

Auf der rechten Seite befindet sich der evangelische Teil mit Pfarramt, Gemeindesaal, Pfarr- und Hausmeisterwohnung und dem Kindergarten.

Auf der linken Seite beginnt der katholische Teil mit der St. Clemens Kirche, ebenfalls den Gemeinderäumen und dem kath. Pfarramt und der Pfarrwohung.

Der Mittelpunkt des Gemeindezentrums ist der gemeinsame Innenhof. Er steht im Zeichen der versöhnten ökumenischen Verschiedenheit: Im Text der Gründungsurkunde des Ökumenischen Gemeindezentrums steht dazu geschrieben:

„Himmel ward in dem Gott
Frieden stiftete zwischen
äußersten Gegensätzen:
Feuer und Wasser. So wird
Gott gewiß auch zwischen uns
allen Frieden stiften.“

Mit dem FEUER der FEUERSTELLE werden die Osterkerzen beider Gemeinden am Ostermorgen entzündet, als Zeichen des von den Toten erweckten Jesus von Nazareth.

Aus der WASSERSTELLE wird das WASSER geschöpft, das an die Befreiung aus Ägypten und an die Taufe auf Jesus Christus erinnert.

Unter diesen Worten und Gedanken gestalten Feuerstein und Osterbrunnen, die Mitte unseres Gemeindezentrums.

Kirchenbau St. Clemens

Als verhältnismäßig neuer Bau weist die Kirche St. Clemens einige interessante und ungewöhnliche Besonderheiten auf, die es zu erkunden gilt. Da sie sich nicht ohne weiteres von selbst erschließen, oder vielleicht übersehen werden, finden Sie hier ein paar kurze Erläuterungen:

Altar und Ambo (Lesepult)

Im Unterschied zu anderen Kirchen sind in St. Clemens Altar und Ambo zu einer „Großform“ vereinigt. Das verweist auf das Zweite Vatikanische Konzil, das betont hat: „die beiden Teile, aus denen die Messe gewissermaßen besteht, nämlich Wortgottesdienst und Eucharistiefeier, sind so eng miteinander verbunden, dass sie einen einzigen Kult ausmachen“ (Liturgiekonstitution Artikel 8). Gleichzeitig ist diese Gestaltung eine ökumenische Verbeugung vor den evangelischen Schwestern und Brüdern, die schon seit Martin Luther die Würde und Bedeutung des Wortes Gottes erkannt und liturgisch umgesetzt haben. Schließlich schafft die Verbindung der beiden liturgischen „Hauptstücke“ eine klare Mitte, auf die sich die gottesdienstliche Versammlung konzentrieren kann.

Der Architekt der Kirche, Walter Schilling, hat die Form von Altar und Ambo vorgegeben. Der Altarblock besteht aus Muschelkalkstein; der Bildhauer Stefan Schilling hat die Gestaltung und Ausführung der Teile in verzinntem Metall übernommen.

Tabernakel- und Buchstele sowie Taufstein mit Osterleuchter

Rechts und links der Mitte befinden sich im Altarraum zwei wiederum doppelpolige liturgische Orte, die auf die dauernde göttliche Gegenwart in der Welt verweisen:

  • Der in katholischen Kirchen übliche Tabernakel als Aufbewahrungsort der konsekrierten (geweihten) Hostien ist in einer einzigen Stele verbunden mit dem Aufbewahrungsort des Evangeliars. In diesem Buch haben Mitglieder, Gäste und Freunde der Gemeinde St. Clemens anlässlich der Kirchweihe alle Evangelien der Sonn- und Feiertage in der je eigenen Handschrift geschrieben. Das Evangeliar wird seitdem in allen Sonn- und Feiertags-Gottesdiensten verwendet. – In die Stele aus Muschelkalkstein hat der Bildhauer Stefan Schilling nach formalen Vorgaben des Architekten Walter Schilling Tabernakel- und Buchschrein aus verzinntem Metall eingesetzt.
  • Der Taufstein aus Muschelkalkstein ist mit dem Osterleuchter verbunden. Der Unterbau des Taufsteins und der Osterleuchter bestehen aus verzinntem Metall. Den Osterleuchter prägt ein theologisches Bildprogramm, das der damalige Pfarrer Wolfgang Schrinner und Pastoralreferent Max-Josef Schuster zusammen mit dem Bildhauer Stefan Schilling entwickelt haben: eine aufsteigende Spirale steht für die sieben Schöpfungstage bis zum Ruhe- und Feiertag Gottes, dem Urbild des Sabbat. Auf sechs figürlich gestaltete Felder folgt ein „durchbrochenes“ siebtes Feld, in dem die Osterkerze sichtbar wird: mit dem jüdischen Volk zusammen erwarten Christen den Abbruch der menschlichen Leidensgeschichte und die heilvoll-verwandelte „neue Welt“ Gottes.

Vortragekreuz und Firstkreuz

Das Vortragekreuz neben dem Ambo „übersetzt“ die flächige Grundform des Apsiskreuzes in der römischen Basilika San Clemente in eine räumliche Form: in einem nach vorne offenen Gitterwerk aus verzinntem Metall (Ausführung Stefan Schilling) hängt ein dunkler, aus Bronze gegossener Christuskörper der Bildenden Künstlerin Andrea Legde.

Das 2,50 Meter hohe Firstkreuz aus Edelstahl auf dem höchsten Punkt des Kirchengebäudes übernimmt die Form des Altarkreuzes, jedoch ohne Christuskörper. Das Kreuz steht in einem stilisierten Schiff: damit wird ein heute verbreitetes Symbol für die Ökumene aufgegriffen.

Marien-Ikone mit Rahmen

 Auf Vermittlung von Nikolaus-Peter Oikonomides, damals Diakon in der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde in Nürnberg, malte ein Mönch in einem der Athos-Klöster die Marien-Ikone für die Gemeinde St. Clemens. Sie zeigt den Typus der „Amolynthos“, das heißt: der Unbefleckten, ist aber gleichzeitig eine Passions-Ikone, die das Leiden des Gottessohnes in Erinnerung ruft. Anders als bei vielen Ikonen ist Jesus hier als Erwachsener dargestellt. Er wendet sich nicht seiner Mutter zu, sondern schaut auf seinen kommenden Leidensweg – sinnbildlich dargestellt in den beiden Engeln, die Leidenswerkzeuge tragen. Jesus ist erschüttert und zittert am ganzen Körper; dargestellt wird das durch den fehlenden rechten Schuh. Farben, Formen, Symbole und Beschriftung weisen den Menschensohn Jesus als Christus (Messias), Gottessohn und „den Seienden“ aus – und Maria als „Gottesgebärerin“. Dieses frühchristliche Glaubensbekenntnis eint alle christlichen Kirchen.

Dem entsprechend wurde der Rahmen der Marien-Ikone aus verzinntem Metall von dem Bildhauer Stefan Schilling mit sechs Medaillons geschmückt, die auf das Judentum, auf Jesus Christus, auf Maria und auf die Ökumene verweisen: Rose und Stern, Anker und (gleichschenkliges) Segenskreuz, Sonne und Mond.

Die Kirchenfenster

Die Fenster wurden von Herbert Bessel (1921-2013) entworfen und von der Firma Derix (Rottweil) als Bleiglasfenster aus opalisiertem Echt-Antik-Glas gestaltet. Der Künstler verbindet alle Lichtöffnungen des Kirchenraums miteinander durch eine horizontale, von unten nach oben heller werdende Schichtung. Der zurückhaltende, weiche Farbverlauf und ein ruhiger Rhythmus bilden die Grundlage für frei fließende kontrastreiche Linien als lebendigen grafischen Ausdruck. Nur im Altarbereich strahlt das intensive Blau mit kräftigen roten Linien in den Raum hinein und schafft so einen orientierenden Akzent.

Die leere Wand hinter dem Altar

„Du sollst dir (von Gott) kein Kultbild machen“

– so lautet die erste der Zehn Weisungen Gottes für sein Volk (vgl. Exodus / 2. Buch Mose, 20. Kapitel, Vers 4).

Im Zweiten Schöpfungsbericht heißt es programmatisch:

„Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie“ (vgl. Genesis / 1. Buch Mose, 1. Kapitel, Vers 27).

Und im Neuen Testament wird daran erinnert:

Jesus Christus „ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kolosserbrief, 1. Kapitel, Vers 15).

Diesen drei biblischen Spitzentexten entspricht die Gestaltung des Kirchenraums von St. Clemens mit der leeren Wand hinter dem Altar: dort, wo erst seit dem hohen Mittelalter Gott als alter Mann dargestellt wurde, herrscht die Leere des Bilderverbots. Die gottesdienstliche Versammlung aus Frauen und Männern kann sich vor dieser Leere selbst als vielfältig-lebendiges Gottesbild wahrnehmen. Und in ihrer Mitte steht mit dem Vortragekreuz ein aussagekräftiges Christusbild: an ihm ganz besonders, an Geburt, Leben und Sterben, Taten und Worten des Menschensohnes, wird anschaulich, wie Gott ist und wie er handelt.

Zudem ermöglicht die leere Wand eine Praxis, die in früheren Jahrhunderten üblich war: ein Bild nur für begrenzte Zeit aufzuhängen. So haben an dieser Wand schon mehrere Kunstprojekte stattgefunden.

 Alle Texte zum Kirchenbau: Max-Josef Schuster.

Text zum ökumenischen Gemeindezentrum: Gemeinde St. Andreas

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